Als Stratege das Fundament gelegt

Jens Koch (r.), Geschäftsführer der Diakonie Ruhr, und Superintendent Gerald Hagmann überreichen die Dankesschrift an Werner Neveling.

Diakonie Ruhr würdigt das Wirken ihres langjährigen Geschäftsführers Werner Neveling in einer Dankesschrift. Gesundheit lässt Abschiedsfeier leider nicht zu

12.01.2021

Sehr gerne hätte die Diakonie Ruhr ihren langjährigen Vorstand und Geschäftsführer Werner Neveling mit einer großen Feier in den Ruhestand verabschiedet. Doch leider hat es ihm die Gesundheit nicht ermöglicht, an einer seinen Leistungen angemessenen Verabschiedung teilzunehmen, um Dank, Respekt und Ehrung persönlich entgegen zu nehmen. Deshalb hat die Diakonie Ruhr eine Dankesschrift für Werner Neveling erstellt, um sein segensreiches Wirken für die Entwicklung des Unternehmensverbundes gebührend zu würdigen.

„Auch im Namen aller Mitarbeitenden sage ich Werner Neveling herzlichen Dank für das Fundament, das er uns als Stratege mitgebaut hat“, erklärt Jens Koch, Werner Nevelings Nachfolger als Konzerngeschäftsführer. „Auf diesem Fundament stehen wir fest und sehen in Ihrem Sinne mutig und tatkräftig in die Zukunft, für die Menschen in Bochum und in unserer Region.“

Unter Werner Nevelings Führung entwickelte sich die heutige Diakonie Ruhr von einem kleinen diakonischen Werk mit etwa 250 Mitarbeitenden im Jahr 1987 zu einem der größten Arbeitgeber in Bochum und der Region mit über 3000 Beschäftigten in Bochum, Witten, Dortmund und Lünen. Als Werner Neveling 1988 das Amt des Diakoniegeschäftsführers übernahm, sah es nicht rosig aus für die Innere Mission. Es war kaum Geld in der Kasse, um die Gehälter zu zahlen. Der Zustand vieler Gebäude ließ stark zu wünschen übrig. In dieser Situation setzte Werner Neveling auf den Aufbau neuer Arbeitsfelder, investierte in Steine, Mitarbeitende und Qualität. Die Alten- und Behindertenhilfe in Bochum wurden in der Folgezeit kräftig ausgebaut, verbunden mit einem umfangreichen Beratungsangebot für Menschen in Not oder Krisensituationen in verschiedenen Lebensphasen und -situationen.

Im 21. Jahrhundert wurden die Stadtgrenzen von Bochum überschritten. 2004 stiegen Werner Neveling und sein damaliger Vorstandskollege Peter Scheffler in den Vorstand des Diakoniewerkes Ruhr Witten ein, das sich in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten befand. Mit dem Ev. Krankenhaus Witten übernahm die Diakonie Ruhr ein neues, bislang unbekanntes Arbeitsgebiet. Mit einer großen Kraftanstrengung ist es gelungen, das Ev. Krankenhaus Witten vor dem Untergang zu retten. Kontakte, die in jener Zeit entstanden, führten zu einer Kooperation der Diakonie Ruhr mit der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel und mündeten schließlich in der Gründung des Ev. Verbundes Ruhr am 1. Juli 2011. Mit Dortmund und Lünen kamen 2009 zwei weitere Standorte hinzu. Hier übernahm die Diakonie Ruhr mit Gründung der Diakonischen Altenhilfe Dortmund und Lünen gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Dortmund und Lünen die Trägerschaft für drei Alteneinrichtungen.

Werner Neveling wurde am 8. August 1952 im alten Ev. Krankenhaus Witten geboren. Er absolvierte im ersten Jahrgang, in dem Männer aufgenommen wurden, von 1972 bis 1975 die Erzieherausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik sowie eine Diakonenausbildung am Martineum. Eine kaufmännische Ausbildung sowie ein Sozialarbeitsstudium in Dortmund schlossen sich an. Seit 1. April 1986 arbeitete Werner Neveling als Referent für Alten- und Behindertenhilfe bei der Inneren Mission. Am 1. Januar 1988 wurde er als Diakoniegeschäftsführer berufen. Im Februar 2019 legte er aus gesundheitlichen Gründen seine Ämter nieder.

Neben seiner Tätigkeit für die Diakonie Ruhr engagierte sich Werner Neveling auch auf Verbandsebene und in der Kommunalpolitik. Beim Landesverband arbeitete er in verschiedenen Gremien mit, unter anderem im Verwaltungsrat und im Finanzausschuss. Von 1994 bis 2014 gehörte er dem Rat der Stadt Bochum sowie dem Fraktionsvorstand der SPD an.

Die Dankesschrift bietet einen Einblick in die Geschichte der heutigen Diakonie-Ruhr-Familie während der letzten Jahrzehnte, die untrennbar mit der Person Werner Neveling verbunden ist. Außerdem kommen wichtige Wegbegleiterinnen und -begleiter aus Diakonie, Kirche und Politik zu Wort, die sich an das gemeinsame Wirken mit Werner Neveling erinnern und Dank, Respekt und Anerkennung übermitteln.

Da Werner Neveling sowohl Hilfen für psychisch kranke als auch für wohnungslose Menschen immer sehr am Herzen lagen, bittet die Diakonie Ruhr um Spenden für das neueste Projekt ihrer Wohnungslosenhilfe, das beides miteinander verbindet. In diesen Tagen ziehen wohnungslose Frauen und Männer mit psychischen Erkrankungen in das ehemalige Seniorenheim im Zillertal ein. Sie leiden unter seelischen Problemen und leben zum Teil seit vielen Jahren auf der Straße.

Die VILLA, so der neue Name der Einrichtung, bietet ihnen ein Obdach in einem festen Zuhause. VILLA steht für Vielfalt, Individualität, Leben, Lachen, Autonomie. Die Gäste haben hier ihr eigenes Zimmer, das sie selbstbestimmt nach Belieben gestalten können. Eine schöne Ausstattung der Zimmer und Gemeinschaftsräume, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern geschätzt und für wertvoll erachtet wird, soll bei den Menschen, die seit vielen Jahren keinen festen Wohnsitz haben, die Sehnsucht nach einem eigenen Zuhause wecken. Diese Ausstattung möchte die Spendenaktion unterstützen.

Die Diakonie Ruhr bittet um Spenden auf das Konto bei der KD-Bank:
IBAN: DE10 3506 0190 2100 0240 23
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Ausstattung VILLA

Spenden können auch online über das Spendenportal der KD-Bank abgegeben werden: https://www.kd-onlinespende.de/projekt/ausstattung-villa/display/link.html

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