Werkstatt Constantin-Bewatt näht Atemmasken

Unterstützung für die Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft des Evangelischen Verbunds Ruhr in der Corona-Krise

03.04.2020

Atemschutzmasken sind knapp und in der Corona-Krise sehr begehrt. Um den drohenden Mangel zu lindern, hat die Werkstatt Constantin-Bewatt der Diakonie Ruhr damit begonnen, für die Einrichtungen des Evangelischen Verbunds Ruhr (EVR) Behelfsmasken zu nähen. Sie können in unkritischen Bereichen zum Einsatz kommen, wenn die zertifizierten Einmal-Schutzmasken nicht verfügbar sind.

Bei der Anfertigung der Masken aus kochfestem Stoff orientiert sich die Werkstatt Constantin-Bewatt an einer Anleitung, die die Stadt Essen im Internet veröffentlicht hat. Auf rund 200 Stück täglich schätzt Birgit Westphal von der Werkstattleitung die mögliche Kapazität. „Am ersten Tag haben wir nur 150 geschafft“, erzählt sie. Aber mit zunehmender Übung und Erfahrung steigt auch die Produktivität.

Erster Großabnehmer aus dem EVR ist die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel. Sie hat direkt 10.000 Stück geordert. Die Masken sollen in den Krankenhäusern des Trägers in Herne-Mitte, Herne-Eickel, Castrop-Rauxel und Witten zum Einsatz kommen. Aus der Behindertenhilfe der Diakonie Ruhr haben bereits das Kinderhaus, der Fachdienst Betreutes Wohnen und das Ruhrlandheim Schutzmasken bestellt. Weitere gehen an die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen der Evangelischen Stiftung Overdyck.

Der Behelfs-Mund-Nasen-Schutz kann natürlich eine zertifizierte Schutzmaske nicht vollständig ersetzen. Trotzdem kann er helfen, Übertragungswege zu reduzieren. Er verringert die Verbreitung von Tröpfchen durch den Träger. So lässt sich verhindern, dass zum Beispiel Pflegepersonal oder Mitarbeitende einer Wohngruppe Tröpfchen auf Kontaktpersonen übertragen. Da die Behelfsmasken aus kochfestem Nesselstoff bestehen, können sie gewaschen und wiederverwendet werden.

Seitdem das Land ein Betretungsverbot für zahlreiche soziale Einrichtungen ausgesprochen hat, das unter anderem für Werkstätten für Menschen mit Behinderung gilt, ist Ruhe eingekehrt in den Räumen der Werkstatt Constantin an der Hiltroper Straße, der Außenstelle Schmiedestraße und der Zweigwerkstatt Bewatt an der Rombacher Hütte. Wo sonst jeden Tag fast 700 Beschäftigte wuseln, sind jetzt die Gänge leer – bis auf wenige Beschäftigte, für die eine Notbetreuung eingerichtet wurde.

Ein Teil der Pflegefachkräfte aus den Werkstätten und pädagogisch geschulte Mitarbeitende arbeiten jetzt in den Wohneinrichtungen der Diakonie Ruhr für Menschen mit Behinderung mit. Denn dort wird gerade jede helfende Hand gebraucht um die Menschen zu betreuen, die gerade nicht in die Werkstatt können. Der Berufsbildungsbereich pflegt intensiven Kontakt zu den Teilnehmenden. Die Mitarbeitenden erstellen Unterrichtsmaterial und Hausaufgaben, die den Teilnehmenden zur Bearbeitung nach Hause gebracht werden. Auch Anleitungsvideos werden gedreht und per E-Mail zur Verfügung gestellt.

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Von der Bundesagentur für Arbeit anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen Nr. 3/96